Schnupperstunde Deutsch (Rotraut
Cros/ Goethe-Institut Bordeaux)
Die erste Begegnung mit einer fremden Kultur und Sprache kann entscheidend
sein für die Neugierde, Einstellung, Motivation, die man ihr entgegenbringt.
Deshalb muss der erste Kontakt wohl bedacht und geplant sein, damit
Lust und Freude sich entwickeln können, und die Entscheidung, eine
neue Sprache lernen zu wollen, einem echten Wunsch entspricht.
Bereiten Sie folgende Materialien vor:
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Namensschilder (rot für Mädchennamen,
blau für Jungennamen - später werden die Farben zur Kennzeichnung
der Artikel gebraucht) |
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Europa-Karte und Länderfahnen |
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Audio-Kassette mit dem Lied: "Guten Tag,
hallo, wie geht's" |
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Wortkarten des Liedes,
groß, damit sie von allen gesehen werden können |
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Ball aus Schaumstoff oder Plüschtier |
Kommen Sie mit einem Korb in die Klasse, in dem sie die mitgebrachten
Gegenstände versteckt haben oder verstecken Sie diese vor der Stunde
auf dem Lehrertisch unter einem Tuch. Lassen Sie die Schüler raten,
was sich darin/darunter verbirgt.
Ziehen Sie nun die Europa-Karte hervor, hängen Sie sie auf und
lassen Sie die Schüler erzählen, was ihnen dazu einfällt.
Lenken Sie dann die Aufmerksamkeit der Schüler auf das Land der
Mitte, auf Deutschland und fragen Sie die Schüler, was sie von
Deutschland wissen. Werfen Sie dabei dem Schüler, der sprechen
will, den Ball zu. Wer den Ball hat, ist dran. Dann reden sie nicht
alle durcheinander und außerdem macht es sofort mehr Spaß,
mit dem Ball in der Hand zu sprechen als ohne.
Zeigen Sie sich erfreut über die Kenntnisse, die die Schüler
schon über Deutschland haben und erklären Sie nun, dass sie
heute lernen werden, sich auf deutsch zu begrüßen, sich vorzustellen
und zu sagen, woher sie kommen.
So. genug der Vorrede, jetzt sollen die Schüler aktiv werden.
Die Schüler stehen im Kreis, geben sich die Hände und sprechen
Ihnen nach: "Guten Tag, guten Tag", indem sie mit den Armen
schlenkern. Sie sagen "hallo" und winken den Schülern
zu. Die Schüler machen es Ihnen nach. "Wie geht's?" fragen
sie achselzuckend (übersetzen Sie es im Flüsterton) und lassen
es nachsprechen. Zeigen Sie die Wortkarten, lesen Sie mit den Schülern
zusammen die Wörter und stellen oder heften Sie die Karten an die
Tafel.
Jeweils zwei Schüler geben sich nun die Hände, schütteln
sie und sagen "Guten Tag, guten Tag, hallo, wie geht's". Sie
drehen sich zu ihrem jeweiligen linken oder rechten Nachbarn um und
wiederholen die Zeremonie. Dann wird die Antwort auf die Frage gelernt:
"Danke, prima, gut!" Für jedes Wort machen wir eine Geste:
bei "danke" drücken wir unsere eigenen beiden Hände
zusammen, bei "prima" machen wir ein Zeichen mit Daumen und
Zeigefinger, bei "gut" heben wir den Daumen in die Luft. Die
drei Wörter sprechen wir erst langsam aber rhythmisch, und dann
immer schneller. Dann lesen wir sie wieder von den Wortkarten. "Tschüs.
Auf Wiedersehen" wird durch Winken begleitet. Spielen Sie nun die
Kassette vor, die Schüler spielen das Lied in der eingeübten
Form und mit den entsprechenden Gesten und singen mit.
Bilden Sie mit Stühlen einen Kreis und lassen sie die Schüler
Platz nehmen. Legen Sie die Namensschilder in die Mitte. Nehmen Sie
einen Namen, lesen Sie ihn vor, hängen Sie sich das Schildchen
um und sagen sie: "Ich bin .....". Fordern Sie nun eine Schüler
auf, das Gleiche zu tun, helfen Sie ihm beim Lesen des Namens und bei
der Formulierung seines ersten deutschen Satzes. Wenn alle ein Namensschild
umhängen haben, stehen sie auf und klatschen einen Viererrhythmus
zu dem Satz: "Ich bin ...
eins: "Ich" sich mit beiden Händen auf die Oberschenkel
klatschen und dabei leicht in die Hocke gehen
zwei: "bin" in die Hände klatschen
drei: "Name" silbenmäßig skandieren und mit beiden
Händen (Mittelfinger und Daumen) Silben schnipsen
vier: zweites Mal schnipsen
Alle Schüler klatschen den Viererrhythmus zu dem Satz: "Du
bist ......". Dann ist der nächste dran, bis alle Schüler
im Kreis ihren (deutschen) Namen genannt haben.
Jetzt folgt ein Spiel zur Festigung der Namen:
Die Schüler sitzen im Kreis auf Stühlen. Ein Kind steht in
der Mitte mit verbundenen Augen. Alle Schüler haben ihre Namensschilder
umhängen. Der Lehrer ruft zwei Namen, z.B. Ilka und Jens wechseln
die Plätze. Während die beiden ihre Plätze wechseln,
muss der Schüler in der Mitte einen von ihnen fangen. Gelingt es
ihm, kommt dieser Schüler in die Mitte. Wenn nicht, muss er weiterfangen.
Ruft der Lehrer "Pause", wechseln alle Kinder die Plätze.
Die Schüler sitzen wieder auf Stühlen im Kreis. Sie haben
ihre Namensschilder umgedreht. Der Lehrer steht in der Mitte mit dem
Ball. Er wirft einem Kind den Ball zu und fragt: "Bist du .....
? Der Angesprochene antwortet mit "Ja" oder "nein".
Bei "Ja" geht er mit dem Ball in die Mitte und stellt die
nächste Frage.
Jetzt legt der Lehrer die Europa-Karte in die Mitte und zeigt die Länderfahnen.
Die Schüler erkennen die Länder an den Farben, sprechen die
deutschen Namen mit Hilfe des Lehrers und legen die Fahnen auf das entsprechende
Land.
Der Lehrer nimmt z.B. die Fahne von Deutschland und sagt: "Ich
komme aus Deutschland" und fordert einen Schüler auf, sich
eine andere Fahne zu nehmen und den Satz zu sagen. Wenn alle Fahnen
in den Händen der Kinder sind, schlägt der Lehrer eine Reise
durch Europa vor. Er sagt z.B.: "Ich reise von Schweden nach England."
Die Schüler mit den entsprechenden Fahnen müssen diese auf
die genannten Länder legen.
Das Spiel zur Festigung der Namen kann nun zur Festigung der Ländernamen
gespielt werden. Wieder steht ein Kind mit verbundenen Augen in der
Mitte des Kreises. Jeder Schüler hat eine Länderfahne. Wenn
der Lehrer sagt: "Ich reise von Dänemark nach Italien.",
dann wechseln die beiden Kinder die Plätze. Fängt der Schüler
in der Mitte einen der beiden, darf dieser in die Mitte. Ruft der Lehrer:
"Ferien", wechseln alle Kinder die Plätze.
Nach so viel Bewegung erhalten die Schüler ein Arbeitsblatt
und malen und schreiben in die entsprechenden Lücken. Dieses Blatt
bleibt zur Erinnerung in der Hand der Schüler.
Am Ende der Stunde singen alle noch einmal das "Guten-Tag-Lied".
Bei "Tschüs, auf Wiedersehen" verabschiedet sich der
Lehrer von der Klasse, bedankt sich und fragt sie nach den Eindrücken
dieser Stunde.
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