Kurze Geschichte der Stadt
Im 2. Jahrhundert v. Chr. waren die Kelten die ersten, die sich am Ufer
der Garonne niedergelassen haben. Unter römischer Herrschaft wächst
die keltische Ansiedlung Burdigola zu einer blühenden Handelsstadt heran.
Die Römer sind es auch, die als erste die günstigen klimatischen Bedingungen
erkennen und an den Uferhängen des Flusses Weinstöcke anpflanzen.
Der Weinbau wurde schnell erfolgreich und bald begann der Weinexport in andere
Regionen des Römischen Weltreiches.
Nach dem Ende des Römischen Reiches gerät die Stadt zunächst
unter westgotische, ab 507 unter fränkische Herrschaft. Unter Karl
dem Großen wird Bordeaux Hauptstadt des Herzogtums Aquitanien. Reges Leben
entwickelt sich in der mittelalterlichen Stadt. Die Herzöge lassen sie
in den folgenden Jahrhunderten immer weiter ausbauen und befestigen.
Hoch- und Spätmittelalter
1152 heiratet Alienor, einziges Kind des Herzogs Wilhelm X. von Aquitanien,
den mächtigen Henri Plantagenet. Als dieser zwei Jahre später den
englischen Königsthron erbt und als Henri II. den Thron besteigt, wird
Bordeaux englisch. Dies hat für die Stadt weitreichende Folgen. Bordeaux
wird Hauptumschlagplatz für den Handel mit England. Der Weinhandel mit
England, Flandern und auch mit den deutschen Städten floriert und bringt
der Stadt Wohlstand. 300 Jahre bleibt Bordeaux unter englischer Herrschaft.
Im 15. Jahrhundert kann die englische Krone ihre Besitzungen nicht mehr halten.
1453 fällt die Stadt wieder an Frankreich. Durch die zuletzt proenglische
Haltung verliert die Stadt alle Handelsprivilegien und jegliche politische Freiheit.
Vergeblich wehrte sich die Stadt gegen die Zentralisierung der französischen
Krone. Mehrere Aufstände werden blutig niedergeschlagen, Bordeaux verarmt.
18. - 20. Jahrhundert
Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts bessert sich die Lage der Stadt wieder.
Um die königliche Macht zu verstärken wird der Ausbau des Hafens gefördert
und der Handel neu belebt. Rasch blüht die Stadt erneut auf und erlebt
ihr zweites "goldenes Zeitalter".
Die Französische Revolution bringt der Stadt erneut einen herben
Rückschlag. Die aus der Gegend kommenden "Girondisten", die gemäßigt
föderalistische Positionen vertreten, unterliegen radikalen Gruppen. Dadurch
gerät Bordeaux wieder unter scharfen Druck aus Paris.
Unter Napoleon bricht der Handel völlig zusammen. Die Stadt verarmt
schlagartig. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20.
Jahrhunderts geht es mit der Stadt bergauf. In dieser Zeit ist Bordeaux auch
dreimal kriegsbedingt Sitz der französischen Regierung. Nach dem Zweiten
Weltkrieg gelingt es der Stadt wieder Anschluss zu finden und sie erlangt ihre
heutige Bedeutung, Metropole des französischen Südwestens zu sein.
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Oben der " Place des Quinconces ", der größte Platz Europas.
Unten der runde "Marché des Grands-Hommes", ein großes
Einkaufszentrum mit teuren Geschäften mitten im Zentrum. |
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