NACH FÜNF IM URWALD

Nach fünf im Urwald

Bundesrepublik Deutschland, 1995
Regie: Hans-Christian Schmid
Drehbuch: Hans-Christian Schmid
Kamera: Klaus Eichhammer
Musik: Rainer Michel
Darsteller: Franka Potente, Alex Milberg, Dagmar Manzel, Farina Brock, Thomas Schmauser
Produktion: Claussen + Wöbke
BJF/KJF-Empfehlung: ab 14 Jahren, FSK: ab 6 (besonders wertvoll)
Stichworte: Aussteiger/Ausreißer, Drogen, Familie, Komödie, Liebe, Freundschaft
Länge: 99 Minuten, Spielfilm Farbe


Kurzbeschreibung und Rezensionnen

An ihrem 17. Geburtstag kommt es zwischen Anna und ihren Eltern zum handfesten Krach. Der Grund: Die eingeladenen Party-Gäste hinterlassen ein einziges Schlachtfeld - ruinierter Teppich, kaputte Sesselgarnitur usw. - nachdem sie sich nicht nur mit Alkohol, sondern auch mit einigen Joints so richtig in Fahrt gebracht haben. Annas Eltern sind entsetzt und reagieren heftig. Zur Strafe darf Anna nicht nach München fahren, wo sie am Casting für einen Werbespot teilnehmen wollte. Doch Anna zögert nicht lange: Sie packt ihre Tasche und haut ab. Ihr Klassenkamerad Simon - heimlich in Anna verliebt - kutschiert sie in die bayerische Hauptstadt. Im Filmstudio interessiert sich niemand für Annas Version von Janis Joplin's "Mercedes Benz". Die nächtliche Odyssee mit coolen Typen durch die Isarmetropole raubt Anna alle ihre Illusionen im Showgeschäft und in der Liebe. Inzwischen suchen die besorgten Eltern Münchens Tanztempel ab und treffen auf Simons Eltern. Die gestressten Paare tun sich zusammen, verbringen den Rest der Nacht im Wohnzimmer mit Diskutieren, Trinken, Tanzen. Auch der Joint mit Annas Haschisch macht die Runde. Als Anna am nächsten Morgen zurückkommt, haben sich die Verhältnisse umgedreht ...

“Mit NACH FÜNF IM URWALD erzählt Hans-Christian Schmid locker und unverkrampft eine Alltagsgeschichte vom Generationenkonflikt, vom Unverständnis der Eltern von '68 für ihre Kinder von '89. Der Film gehört zu den wenigen Komödien, die wirklich funktionieren und Alt und Jung ansprechen, weil Menschen aus Fleisch und Blut agieren, mit liebenswürdigen Fehlern, Schwächen und Stärken.” (Margret Köhler, KJK 67/ 96)

Weitere Pressezitate:
"Dank guter DarstellerAn ihrem 17. Geburtstag kommt es zwischen Anna und ihren Eltern zum handfesten Krach. Der Grund: Die eingeladenen Party-Gäste hinterlassen ein einziges Schlachtfeld - ruinierter Teppich, kaputte Sesselgarnitur usw. - nachdem sie sich nicht nur mit Alkohol, sondern auch mit einigen Joints so richtig in Fahrt gebracht haben. Annas Eltern sind entsetzt und reagieren heftig. Zur Strafe darf Anna nicht nach München fahren, wo sie am Casting für einen Werbespot teilnehmen wollte. Doch Anna zögert nicht lange: Sie packt ihre Tasche und haut ab. Ihr Klassenkamerad Simon - heimlich in Anna verliebt - kutschiert sie in die bayerische Hauptstadt. Im Filmstudio interessiert sich niemand für Annas Version von Janis Joplin's "Mercedes Benz". Die nächtliche Odyssee mit coolen Typen durch die Isarmetropole raubt Anna alle ihre Illusionen im Showgeschäft und in der Liebe. Inzwischen suchen die besorgten Eltern Münchens Tanztempel ab und treffen auf Simons Eltern. Die gestressten Paare tun sich zusammen, verbringen den Rest der Nacht im Wohnzimmer mit Diskutieren, Trinken, Tanzen. Auch der Joint mit Annas Haschisch macht die Runde. Als Anna am nächsten Morgen zurückkommt, haben sich die Verhältnisse umgedreht ...

Weitere Pressezitate:
"Dank guter Darsteller, auch vieler unverbrauchter jugendlicher Gesichter, und einer ausdrucksstarken und sehr präsenten Franka Polente als Anna, werden unaufdringlich die Parallelen in den Generationen aufgezeigt, ohne dass in effekt-heischender Manier Personen bloßgestellt werden.“
(aus: FBW Langfilme 1993-1996 besonders wertvoll)

"Regisseur und Autor Hans-Christian Schmid schuf mit seinem Debüt ein kleines Meisterwerk der Unterhaltung und entdeckte dabei das große Talent Franka Potente (LOLA RENNT).“
(TV Spielfilm 5/99)

"Mit NACH FÜNF IM URWALD ist Hans-Christian Schmid ein erstaunliches Kunststück gelungen: ein vollkommen unverkrampfter Film, der mit dem Finger am Puls der Zeit eine Geschichte erzählt, in der sich Kinozuschauer über Altersschranken hinweg wieder finden. Mehr noch: der urkomische Generationskonflikt wirbt erfolgreich und sehr entspannt für Verständnis für die vorhergehende bzw. nachfolgende Generation ... (Der Film) ist vor allem eine wunderbar witzige Story über das Jungbleiben."
(Blickpunkt: Film, 5.2.1996)

"Die spielerische Leichtigkeit mit der Hans-Christian Schmid seine Geschichte erzählt, seine vor hintergründigem Witz sprühenden Dialoge, rufen Erinnerungen an einen der ganz großen deutschen Komödienregisseure, Ernst Lubitsch, wach und die traumwandlerische Sicherheit, mit der er seine Darsteller durch die Szenerie führt, muss ihm erst einmal einer seiner jungen deutschen Kollegen nachmachen."
(Rolf-Ruediger Hamacher in Filmecho/Filmwoche 17/96)

"Eine hervorragend gespielte, leichthändig entwickelte 'Erziehungskomödie', die ihre Personen jederzeit ernst nimmt und sie behutsam und witzig zugleich zu Einsichten und Verständnis führt."
(Kinotipp der katholischen Filmkritik)

"Debütantin Franka Potente (DE KRIEGER UND DIE KAISERIN) überzeugte auf Anhieb und erhielt den Bayrischen Filmpreis"
(TV- Spielfilm 5/01)

Nach einer eskalierten Geburtstagsfete erhält Anna von ihren recht spießigen Eltern Stubenarrest. Um dennoch bei einem geplanten Vorsingen im entfernten München dabeisein zu können, büchst die 17jährige kurzentschlossen aus. Während Anna in München eine Reihe von Abenteuern erlebt, entdecken ihre Eltern bei ihrer besorgten Suchen nach der Tochter, dass sie auch einmal jung gewesen sind. Hans-Christian Schmids urkomischer Generationenkonflikt wartet mitTugenden auf, die man im deutschen Film allzu selten findet. Mit völlig unverkrampften
Dialogen und Charakterzeichnungen gelingt ihm eine sensationell unterhaltsame Geschichte über das Jungbleiben, stets am Puls unserer Zeit, die Axel Milberg und Shootingstar Franka Potente für tolle Performances nutzen.

Anna ist 17 und macht das, was fast alle Teenager auf der Stufe zum Erwachsenwerden tun: Sie zieht nicht das an, was ihre Zeitgenossen jenseits der 40 als schick bezeichnen würden, versucht erste mehr oder weniger zarte Bande mit dem anderen Geschlecht zu knüpfen, feiert rauschende und berauschte Partys -- und verkracht sich natürlich genau deshalb mit ihren Eltern. Die finden nämlich ihr trautes Heim nach Annas Geburtstagsfeier in ihren Augen völlig verwüstet vor. "Entsetzlich" sieht das Wohnzimmer aus, meinen die Eltern. "Echt ätzend" findet Anna diese Reaktion, packt kurzentschlossen ihre sieben Sachen samt Gitarre und macht sich auf den Weg nach München. Denn dort wartet eine Werbeagentur darauf, Anna als Janis-Joplin-Double zu casten und groß rauszubringen. Das glaubt jedenfalls Anna. Natürlich kommt alles anders. Aber nicht nur für den Teenager bei seinen ersten Gehversuchen in der großen weiten Welt, sondern auch für die schockierten Eltern (Axel Milberg und Dagmar Manzel). Diese entdecken nämlich plötzlich, dass sie auch mal jung waren.
Nach Fünf im Urwald ist der erste Kinofilm des Regisseurs Hans-Christian Schmid (23 - Nichts ist so wie es scheint). Dieser eher Erziehungs- als Beziehungsfilm ist eine leichte Komödie mit zarten anarchischen Untertönen, die zwar das ein oder andere Klischee bedient, aber dank charmanter und überzeugender Besetzung keinesfalls in die Schublade "seichte Unterhaltung" gehört. Mit Nach Fünf im Urwald konnte auch Schauspielerin Franka Potente -- als rennende Lola in Tom Tykwers Episodenfilm Lola rennt mittlerweile über deutsche Landesgrenzen hinaus bekannt -- ihre überzeugende Premiere auf der Kinoleinwand feiern. --Annette Link

Kurzbeschreibung
"Anna wird 17 Jahre alt und schmeißt ihre erste große Geburtstagsparty. Zwar haben ihre gutbürgerlichen Eltern versprochen, Anna freie Bahn zu lassen und die Nacht woanders zu verbringen, doch natürlich konnten sie sich gute Ratschläge und einen Eimer mit dem Schild "Falls jemanden schlecht werden sollte" nicht verkneifen. Umso schlimmer ist der Schreck, als die Eltern am nächsten Tag nach Hause kommen. Die Party ist offensichtlich zur Orgie mutiert. Die Wohnung ist verwüstet, überall gammeln verpennte und vollgedröhnte Teenager herum. Als Vater Wolfgang dann auch noch ein Stück Haschisch findet und feststellt, dass seine Lieblingsplatte, eine seltene Rarität, zerbrochen wurde, kommt es zu einem heftigen Krach. Anna beschließt auszureißen. Mit ihrem schüchternen und heimlichen Verehrer Simon fährt sie nach München. Den Job den sie dort sucht, bekommt sie nicht, dafür sammelt sie eine Menge Erfahrungen. Eine Nacht lang streift das abenteuerlustige Mädchen vom Land durch den Großstadtdschungel. Sie macht dabei die Bekanntschaft allerlei schriller, cooler Typen, die sich nach und nach als oberflächliche Möchtegerne entpuppen. Mittlerweile haben sich Annas und Simons Eltern zusammengetan um den vermissten Nachwuchs zu finden. Nach der erfolglosen Suche in Münchner In-Discos werden die Eltern von ihrer eigenen, auch nicht gerade braven Vergangenheit eingeholt....."

DVD & Video Report
Mit völlig unverkrampften Dialogen und Charakterzeichnungen gelingt Regisseur Hans-Christian Schmid eine sensationell unterhaltsame Geschichte über das Jungbleiben.

VideoWoche
Als die spießigen Eltern der 17jährigen Anna nach Hause kommen, finden sie die Wohnung völlig verwüstet vor. Annas erste große Geburtstagsfete ist ganz offensichtlich aus dem Ruder geraten. Nach einem Streit zwischen Vater und Tochter nimmt Anna Reißaus und fährt mit Simon, ihrem scheuen Verehrer, nach München, wo sie sich als Janis-Joplin-Double für einen Werbespot bewerben will. Während die beiden in der Bayernmetropole eine Reihe von Abenteuern erleben, stellen die Eltern auf der Suche nach ihren Kindern fest, daß auch sie einmal jung gewesen sind. Wunderbar unverkrampfte Komödie über den Generationenkonflikt, in der Regisseur Hans-Christian-Schmid, Absolvent der Münchner Filmhochschule, mit Tugenden aufwartet, die im deutschen Film selten anzutreffen sind. Dazu gehören treffsichere Dialoge, eine stimmige Zeichnung der Charaktere und die ebenso unterhaltsame wie realitätsnahe Story. Neben Axel Milberg, der als reaktionärer Vater mit Herz glänzt, empfiehlt sich Newcomerin Franka Potente (Bayerischer Filmpreis als beste Nachwuchsdarstellerin) für höhere Aufgaben.

Blickpunkt: Film
Mit 'Nach Fünf im Urwald' ist Hans-Christian Schmid ein erstaunliches Kunststück gelungen: ein vollkommen unverkrampfter deutscher Film, der mit dem Finger am Puls der Zeit eine Geschichte erzählt, in der sich Kinozuschauer über die Altersschranken hinweg wieder finden werden. Mehr noch: Der urkomische Generationenkonflikt wirbt erfolgreich und sehr entspannt für Verständnis für die vorhergehende bzw. nachfolgende Generation.

Nicht eine Komödie, sondern eine Geschichte über das Erwachsenwerden, nannten die Produzenten Jakob Claussen und Thomas Wöbke ihren Film im Vorfeld. Damit wird der Wahrheit nur zur Hälfte Genüge getan, denn 'Nach Fünf im Urwald' ist vor allem eine wunderbar witzige Story über das Jungbleiben. Im Mittelpunkt steht zu Beginn die junge Anna (Franka Potente), die im Haus ihrer recht spießigen Eltern Geburtstag feiert. Es ist ihr siebzehnter, und die Geschehnisse nehmen in einer ländlichen Kleinstadt ihren Lauf. Am folgenden Morgen finden die Eltern (Axel Milberg und Dagmar Manzel) ein Schlachtfeld vor. Es gibt ein Donnerwetter, und Anna ergreift die Flucht: Simon, ein Junge aus der Nachbarschaft, nimmt sie mit nach München.
An dieser Stelle beginnt der Film zwei Geschichten zu erzählen, denn Autor und Regisseur Hans-Christian Schmid begnügt sich nicht mit einer herkömmlichen coming-of-age-story, ihn interessieren nicht nur die Erfahrungen seiner wunderbaren Protagonistin Anna in der Großstadt, sondern vor allem auch, wie ihre Eltern diese Phase des Erwachsenwerdens ihrer Tochter erleben und welche Veränderungen sie bei ihnen auslöst. Besorgt folgen Wolfgang und Karin ihrer Tochter nach München, suchen sie auf Techno-Parties und treffen auf Leidensgenossen: Oliver und Johanna suchen ihrerseits ihren Sohn Simon. Während Anna eine Kleinodyssee in der Großstadt antritt, erinnern sich die vier Erwachsenen ihrer eigenen Jugend. Als Anna am nächsten Tag geläutert heimkehrt, bietet sich ihr ein ähnliches Bild der Verwüstung, wie ihre Eltern es am Tag zuvor vorgefunden hatten.
Die Zweiteilung des Plots beschert dem Film einen virtuos genutzten Spannungsbogen und beachtliches humoristisches Potential. Dabei bleibt Hans-Christian Schmid mit seinen wunderbaren Dialogen und stimmigen Handlungsorten immer der Realität verpflichtet. Auch die Charaktere sind sorgfältigst ausgearbeitet. Dass den Erwachsenen, die zu Beginn die 'Aggressoren' darstellen, die lustigsten Szenen vorbehalten bleiben, während die etwas weniger interessanten Erlebnisse Annas eher Grund zum Nachdenken geben, kann mit Blick auf die dadurch entstehenden Identifikationsmöglichkeiten fürs Publikum nur als Geniestreich beklatscht werden. Großes Glück hatte Regisseur Schmidt bei der Wahl seiner Darsteller, allen voran Axel Milberg, der seiner Wandlung vom gestressten Bürgermeisterkandidaten zum versierten Jointbastler Glaubwürdigkeit verleiht, ohne jemals lächerlich zu wirken, und die junge Falkenberg-Schülerin Franka Potente, die sich mit ihrem natürlichen Spiel als Neuentdeckung des Jahres empfiehlt. Trotz der auf TV-Bedürfnisse zugeschnittenen Optik wird 'Nach fünf im Urwald' Kinobedürfnissen immer gerecht: Die Figuren und Dialoge sind von einer überschäumenden Vitalität beseelt, die jede noch so große Leinwand spielend ausfüllt. sas.

Blickpunkt Film Kurzinfo
Nach einer eskalierten Geburtstagsfete erhält Anna von ihren recht spießigen Eltern Stubenarrest. Um dennoch bei einem geplanten Vorsingen im entfernten München dabeisein zu können, büchst die 17jährige kurzentschlossen aus. Während Anna in München eine Reihe von Abenteuern erlebt, entdecken ihre Eltern bei ihrer besorgten Suchen nach der Tochter, dass sie auch einmal jung gewesen sind. Hans-Christian Schmids urkomischer Generationenkonflikt wartet mit Tugenden auf, die man im deutschen Film allzu selten findet. Mit völlig unverkrampften Dialogen und Charakterzeichnungen gelingt ihm eine sensationell unterhaltsame Geschichte über das Jungbleiben, stets am Puls unserer Zeit, die Axel Milberg und Shootingstar Franka Potente für tolle Performances nutzen.

Retour